Longhand Limit Texas Hold'em Strategie
Dieser Abschnitt befasst sich mit den grundlegenden Strategien für Longhand Limit Hold'em (8 oder mehr Spieler). Der Artikel ist für Anfänger geschrieben, um damit in niedrigen Limits ($2/$4 und niedriger) zu gewinnen.
Hier machen die meisten Anfänger Fehler. Sie spielen einfach zu viele Blätter. Was Anfänger meist noch nicht verstehen ist, dass Longhand Limit Hold'em ein Geduldsspiel ist. So traurig das auch klingen mag, aber man kann wortwörtlich einfach nur darauf warten, dass man ein sehr gutes Blatt bekommt und dann damit gewinnen.
Was sind gute Blätter? David Sklansky, ein Poker-Experte, teilt die Startblätter in acht Kategorien auf. Ich werde seine Kategorisierung etwas vereinfachen. Der Hauptunterschied zwischen seiner und meiner Wertung ist, dass ich suited Startblätter (einer Farbe) nicht bevorzuge. Der Grund, wieso ich das tue, ist der, dass Anfänger suited Startblätter einfach zu oft spielen. Wenn die Karten suited sind, dann ist das zwar ein Bonus, aber der eigentliche Wert des Startblattes hat sich nicht verändert.
AA, KK, QQ, JJ, AK
Dies sind die besten Startblätter! Man sollte mit diesen immer vor dem Flop erhöhen! Wenn man AA hat, sollte man versuchen so viel Geld wie möglich in den Pott zu bekommen, d.h. also setzen und/oder erhöhen.
Startblätter der Kategorie I sollte man fast immer spielen. Die einzige Ausnahme ist die, wenn man zum Beispiel AK oder JJ auf der Hand hat und man sich sicher ist, aufgrund dessen wie der Gegner erhöht, dass er AA oder KK hat (in anderen Worten, wenn ein Spieler immer sehr konservativ spielt und auf einmal preflop wie ein Maniac erhöht). Mit diesen Blättern sollte man vor dem Flop allgemein immer und von jeder Position aus erhöhen, um so viel Geld wie nur möglich in den Pott zu bekommen. Trotzdem muss man nach dem Flop ein Ass oder einen König treffen. Wenn man nichts getroffen hat, sollte man nicht mit einem anderen Spieler anfangen sich die ganze Zeit gegenseitig zu erhöhen.
TT, 99, AQ, KQ
Dies sind gute Startblätter, aber sie sind nicht überragend! Man braucht meistens immer noch etwas Hilfe vom Flop. Um in den niedrigen Limits mit TT oder 99 zu gewinnen, muss man fast immer ein Drilling haben.
Startblätter der Kategorie II sollten allgemein gespielt werden. Diese Blätter sind besser, wenn weniger Spieler im Pott sind. Man sollte also vor dem Flop erhöhen, um andere zum folden zu bringen. Man sollte aber mit diesen Händen nicht re-raisen (eine Erhöhung nochmals erhöhen), denn die Karten haben vor dem Flop kaum einen Wert. Gehe auch keine 3 Bets (zwei Erhöhungen) einfach so mit. Wenn jemand deinen Raise re-raised, dann geh mit, aber geh nicht mit wenn von dir jemand den Raise eines anderen re-raised. Was man bei Limit Hold'em nicht vergessen darf ist, dass man mit einem Vorteil in den Flop gehen will. Man kann auch mit diesen Karten in Late Position (später Position) eine Erhöhung mitgehen, es sei denn, dass der jenige, der erhöht hat, in Early Position sitzt und ein sehr guter Spieler ist (Wahrscheinlich hatte er bessere Karten der Kategorie I).
88, AJ, AT, KJ, QJ, JT, QT
Dies sind auch gute Startblätter, aber man muss vorsichtig sein, wenn man AJ, AT oder KJ spielt, da diese Blätter leicht gegen einen besseren Kicker verlieren (Wenn zum Beispiel ein Ass in der Mitte liegt und jemand anderes AK hat, dann verliert man, weil der andere einen höheren Kicker hat.
Man sollte diese Startblätter eher spielen, wenn sie suited sind oder man in Late Position sitzt. Wenn die Karten einer Farbe sind, dann hat man eine höhere Chance zu gewinnen, besonders in einem Pott mit vielen Spielern. Wenn man in Late Position sitzt, dann hat man eine bessere Ahnung davon wie man im Verhältnis zu den anderen Spielern steht. Wenn vor einem oft erhöht wird, sollte man überlegen seine Karten zu folden, da es gut möglich ist, dass jemand das eigene Startblatt dominiert. Wenn aber vor einem alle folden oder es nur ein oder zwei Limper vor einem gibt, dann wäre ein Raise angebracht.
Ax suited("x" steht für "irgend eine kleine Karte")
K7+ suited ("+" steht für "und höher")
Pärchen 77, 66, 55, 44, 33, 22
Suited Connectors T9s, 98s, 87s, 76s, T8s, 97s, 86s
Kategorie IV Startblätter sind anders als die vorherigen Startblätter. Man benötigt einen großen Pott und viele Spieler, denn diese Startblätter verfehlen sehr oft denn Flop. Trotzdem sind diese Startblätter manchmal hervorragend (wenn man zum Beispiel eine Straße, ein Flush oder ein Drilling bekommt). Deswegen möchte man einen großen Pott gewinnen, wenn diese Karten den Flop treffen, weshalb man viele Spieler im Pott braucht.
Man geht ein Bet nach dem Flop mit, der Turn bringt
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und dann sollte man setzen und/oder erhöhen. Mit diesen Karten möchte man so günstig wie möglich den Flop sehen und gleichzeitig darauf hoffen, dass sich viele Spieler den Flop anschauen. Wenn man in Dealer Position ist und nur ein Spieler im Pott ist, der dazu noch erhöht hat, dann sollte man folden. Wenn man aber zum Beispiel in Big Blind Position sitzt und fünf Spieler gehen eine Erhöhung mit, dann kann man ruhig mitgehen.
Sobald man den Flop sieht, befindet man sich in einer der vier folgenden Situationen wieder:
1. Man gewinnt, aber man hat ein Blatt das noch geschlagen werden kann. Man hat zum Beispiel das beste Pärchen plus einen topp Kicker oder ein
Overpair.
In diesem Fall sollte man setzen und/oder erhöhen, um Leute zum Folden zu bewegen.
Wenn man in Early Position sitzt, dann will man dass jemand setzt, damit man ihn dann erhöhen kann. Wenn man in Late Position sitzt und keiner gesetzt hat, dann muss man setzen, um andere zum Folden zu bringen.
2. Man hat ein super Blatt, wie zum Beispiel ein Drilling oder ein Full House, mit dem Flop bekommen. Es gibt keinen Grund andere zum folden zu animieren, denn man wird sehr wahrscheinlich gewinnen (es sei denn man hat einen Drilling und es besteht eine Flush Chance, dann will man die anderen dafür bezahlen lassen). In diesen Situationen ist es am besten nach dem Turn zu setzen und/oder zu erhöhen, es sei denn der Flop ist gefährlich.
3. Man hat das zweitbeste Blatt. Wenn man unserer Preflop Strategie befolgt, ist das zwar unwahrscheinlich, aber es könnte passieren.
In diesem Fall muss man die Hand wie eine
Drawing Hand behandeln oder einfach folden, es sei denn man glaubt wirklich, dass man momentan das beste Blatt hat (dies ist in einem großen Pott mit vielen Spielern eher unwahrscheinlich, denn wahrscheinlich hat jemand einen König).
4. Man hat eine Drawing Hand.
Bei diesen Händen muss man das Konzept der Outs und Pot Odds verwenden. Detaillierte Erläuterungen dazu findet man in unserem
Shorthand Strategieartikel unter 'Flop Tipps.'
5. Man hat nichts.
Man ist offensichtlich geschlagen und sollte sobald jemand setzt folden.
Etwas das man immer berücksichtigen sollte ist die Anzahl der Spieler, die sich den Flop anschaut. Dies beeinflusst die Startblätter die man spielen kann und die Wahrscheinlichkeit, dass man das beste Blatt auf der Hand hält. Wenn man zum Beispiel AK hält, AQQ in der Mitte liegt und sechs Spieler im Pott sind, dann sollte man etwas vorsichtiger sein, als wenn nur ein oder zwei Spieler im Pott sind. Wenn viele Spieler im Pott sind und es wird oft erhöht, dann ist man wahrscheinlich geschlagen. Wenn man aber nur gegen einen oder zwei Spieler spielt, dann hat man wahrscheinlich immer noch die beste Hand.
Dies sind grundlegenden Strategien für Longhand Limit Hold'em. Hier gibt es nicht sehr viele schwierige Situationen die einem begegnen können.