Erweiterte No-Limit STT Strategien
Single-table Turniere (STT) zu meistern ist sehr schwer und man muss viel lernen und ein fundiertes Pokerwissen haben. Wir haben hier ein paar Tipps zusammengestellt, die einem dabei helfen sollen STTs zu meistern:
Gute Pokerspieler haben bei den regulären STTs einen Vorteil, da nach dem Flop mehr gespielt wird. Bei den regulären STTs erhöhen sich die Blinds nur langsam, so dass man genügend Zeit zum Spielen hat bevor man gezwungen wird All-in zu gehen. Auch die Varianz ist bei den regulären STTs geringer als bei den schnellen STTs. Da die Varianz bei den regulären STTs geringer ist, stellt sich schneller heraus, ob man ein erfolgreicher STT Spieler ist oder nicht.
Es ist zwar schön sich den Flop an zuschauen und jemanden rauszukicken, wenn man zufällig einen super Flop trifft. Aber die Blinds sind, im Verhältnis zu den Stacks der Spieler, in den STTs höher als in den Ring Games. In No-Limit Hold'em Spielen lohnt es sich zwar Drawing Hände zu spielen, aber am Anfang eines STTs lohnt es sich nicht.
Gegen Ende des Turniers ist es wichtig aggressiv zu spielen, um zu gewinnen. Sehr viele unerfahrene Spieler erstarren gegen Ende des Turniers, folden fast jede Hand und warten nur noch auf topp Hände, mit denen sie dann All-in gehen. Gegen solche Gegner muss man aktiver und aggressiver spielen. Mann muss nach Gelegenheiten suchen, bei denen man die Blinds stehlen kann. Da die Blinds gegen Ende des Turniers immer wertvoller werden, ist es sehr hilfreich sie zu gewinnen, ohne dabei bis zum Showdown spielen zu müssen.
Der vorherige Tipp machte deutlich, wie wichtig es ist die Blinds zu klauen. Es ist aber fast unmöglich die Blinds zu stehlen, wenn man gerade mal das Zweifache der Blinds an Chips hat. Die meisten Leute werden ein All-in in solch einer Situation mitgehen. Pokerspieler lieben es andere in Turnieren rauszukicken und oft geben die Blinds ihnen auch die Odds dazu. Um also eine gute Chance zu haben die Blinds zu stehlen, muss man mindesten das Dreifache (besser das Vierfache) der Blinds an Chips haben. Einen großen Chipstapel zu haben ist sehr wichtig. Wenn der eigene Chipstapel kleiner als das Vierfache der Blinds ist, dann sollte man auf alle Fälle versuchen die Blinds zu stehlen, auch wenn man nur eine durchschnittliche Hand hat.
Man kann nicht erwarten einen großen Vorteil gegenüber seinen Gegner zu haben, wenn man heads-up All-in geht. Meistens reicht ein geringer positiver Erwartungswert aus, um All-in zu gehen. Beispiel: Man selbst ist in der Big Blind Position und man hat
10
7
auf der Hand. Die Blinds sind bei 200-400 und jemand in mittlerer Position geht mit 950 Chips All-in. Alle gehen raus. Was sollte man tun?
Mit gehen! Man muss nur noch 550 Chips in den Pott legen, der dann 2.100 Chips groß ist. Man braucht also nur eine 26,1% Chance zum Sieg, damit der Call gerechtfertigt ist. Selbst wenn der Gegner
A
K
hat, hat man gute Odds zum Callen.
Es ist sehr hilfreich zu wissen, welche Odds verschiedene Typen von Startblättern bei einem All-in haben. Zum Beispiel ist die Chance, dass zwei hohe Karten wie
A
K
gegen zwei niedrige Karten wie
6
5
gewinnen, 66%. Dagegen ist die Chance, dass ein kleines Pärchen gegen zwei höhere Karten gewinnt, ungefähr 55%. Wenn einem solche Wahrscheinlichkeiten unbekannt sind, dann sollte man ein paar Simulierungen mit Standard Blättern durch unseren Hand Simulator laufen lassen.
Für die meisten Leute ist diese Warnung uninteressant, da nur wenige Leute $100+$9 Buy-in und höhere STTs spielen. Für die Leute, die $200+$15 oder $500+$30 Buy-in STTs spielen, kann es ziemlich schwierig sein einen Gewinn in diesen Limits zu machen. Grund dafür ist, dass die Spieler in diesen Levels fast nur aus Profis, Semi-Profis und ernsthaften Spielern besteht. Hier einen Vorteil gegenüber den anderen Spielern zu haben, von dem man zumindest den Rake bezahlen kann, ist schon sehr schwer genug.
Zweitens gibt es, nicht wie bei Ring Games, keine Begrenzung der Turniergebühr. Wenn man $5-$10 Ring Games spielt zahlt man fast den gleichen Rake wie wenn man $50-$100 spielt, da die meisten Seiten den Rake bei $3 (manche bei $5) begrenzen. Wenn man in den hohen Limits Ring Games spielt, dann hat man zumindest den Vorteil, dass der Rake relativ gesehen geringer ist. Ob man $3 von einem $1000 Pott abzieht ist nicht so dramatisch wie wenn man $3 von einem $100 Pott abzieht.
Im Gegensatz dazu müssen die High-Stakes Spieler von $200 und $500 SNGs immer noch eine hohe Turniergebühr zahlen. Der Pokerraum nimmt bei einem $200 SNGs einen $15 Rake ein und bei einem $500 Buy-in SNG einen $30 Rake. Die Höhe des Rakes nimmt zwar mit steigendem Buy-in prozentual ab, aber der Rabatt, den High-Stakes SNG Spieler bekommen, ist immer noch geringer als der, den High-Stakes Ring Games Spieler bekommen. Da man in den höheren Limits sowieso nicht mehr einen so großen Vorteil gegenüber den anderen Spielern hat, ist der Rake eine große Hürde, die es zu überwältigen gilt.