Erweiterte Shorthand Limit Strategien
Dieser Abschnitt enthält Tipps, die einem in problematischen Situationen in einem shorthanded Fixed-Limit Spiel weiterhelfen sollen. Folgend haben wir verschiedene Situationen genauer analysiert.
Preflop:
Kleine Pärchen kann man am besten in großen, multi-way Potts (man hofft darauf ein Drilling zu floppen) oder heads-up spielen. Dies sollte sich auch in der Preflop Strategie widerspiegeln. Wenn man in der Dealer Position sitzt, jemand erhöht vor einem und ein anderer foldet, dann ist die beste Strategie zu raisen, damit man heads-up spielt. In diesem Fall sollte man also reraisen. Wenn man aber in Big Blind Position ist und drei Leute den Big Blind callen, dann ist die beste Strategie zu checken und zu hoffen, dass man einen Drilling floppt.
Achtung: Benutze nicht den Reraise um heads-up gegen einen sehr konservativen Spieler zu spielen. Es ist gut möglich, dass er ein höheres Pärchen auf der Hand hält. In dieser Situation wird man dominiert. Man sollte also zum Beispiel nicht mit
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reraisen, wenn der konservative Gegner möglicherweise
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auf der Hand hat. Ein Reraise funktioniert nur, wenn man glaubt, dass der Gegner zwei ungepaarte Karten oder ein kleineres Pärchen auf der Hand hat.
Flop:
Wenn man einen multi-way Pott hat (viele Leute schauen sich den Flop an), dann ist die Strategie ganz einfach: fold, wenn man kein Drilling floppt, und raise und reraise, wenn man einen Drilling floppt. Die einzige Ausnahme ist, wenn man einen komischen Flop bekommt, wie zum Beispiel 552 oder 666, und man 77 auf der Hand hat. Dann hat man wahrscheinlich das beste Blatt und sollte setzen.
Wenn man heads-up spielt, wird das ganze etwas schwieriger. Wenn im Flop hauptsächlich niedrige Karten sind, dann sollte man setzen. Wenn aber im Flop AQJ liegt, dann hat man wahrscheinlich verloren. Man kann zwar versuchen zu setzen (im Fall der Gegner hat auch ein niedriges Pärchen), aber wenn der Gegner Stärke zeigt, muss man folden.
Flop Bluffs funktionieren am besten gegen einen oder zwei Gegner. Die Methode ist ziemlich einfach.
Wir nehmen an wir haben vor dem Flop geraised. In diesem Fall haben wir nichts getroffen, noch nicht einmal einen Flush Draw. Es ist aber gut möglich, dass die anderen auch nichts haben. Deshalb kann man setzen und so versuchen den Pott zu klauen.
Wenn der Gegner nicht rausgeht, sondern einfach nur mitgeht, dann muss man eine Entscheidung treffen. Entweder hat der Gegner ein Ass und einen niedrigen Kicker oder er hat so etwas wie
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. Egal wie, man verliert auf jeden Fall. Man sollte also checken und dann rausgehen. Da man aber nicht will, dass der Gegner die eigene Bluff Strategie durchschaut, sollte man das nicht immer tun, sondern nur 80% der Fälle.
Deswegen empfehle ich
Slowplaying ab und zu. Beispiel: wir nehmen an, wir haben
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auf der Hand und den gleichen Flop. Dann kann man nach dem Flop setzen und den Turn dann
check-raisen. Der Gegner muss dafür bestraft werden, dass er nach dem Flop einfach nur mitgeht. Man sollte es dem Gegner nie erlauben mit dem zweitbesten Blatt einfach nur zu callen, wenn er hofft, dass man blufft. Man muss ihn zum Raisen zwingen, damit er herausfindet wo er steht. Wenn man davon ausgeht, dass der Gegner mit dem zweitbesten Blatt bis zum Schluss mitgeht, dann sollte man setzen, wenn man ein gutes Blatt hat, aber nicht immer check-folden, wenn man es nicht hat. Man sollte auch manchmal nach dem Turn bluffen (aber meistens sollte man das nicht tun).
Ich bin kein großer Fan von Slowplaying, weil ich gerne Flop Bluffs mache und Flop Bluffs funktionieren am besten, wenn man auch mit dem besten Blatt nach dem Flop setzt. Aber manchmal ist es auch besser, wenn man mit dem Raisen und Reraisen wartet. Ich mache Slowplays gerne in multi-way Potts, wenn ich wirklich eine super Hand habe.
In diesem Fall habe ich das aller beste Blatt. Ich warte dann gerne, dass jemand anders setzt und raise dann. Slowplaying und nach dem Turn zu raisen kann in multi-way Potts sehr profitabel sein. Ich empfehle das aber nicht in einer heads-up Situation zu tun. In einer heads-up Situation würde jemand mit einem König sehr wahrscheinlich mich callen, aber er würde nicht von alleine setzen.
Slowplaying ist erfolgreich wenn:
1. man eine super Blatt hat und
2. der Gegner ein ausbaufähiges Blatt hat, das auch gut ist, aber nicht das eigene Blatt schlagen kann.
Slowplaying mit einem Drilling auf der Hand und einer Flush Chance im Flop ist dumm, denn man erlaubt dem Gegner ein besseres Blatt als das eigene zu bekommen. Man sollte über folgendes nachdenken:
Was für ein Blatt kann der Gegner entwickeln das meines nicht schlägt, aber immer noch so gut ist, dass er setzt und ich ihn raisen kann? Man sollte nicht einfach slowplayen, nur weil man ein gutes Blatt hat. Setze dann Slowplaying ein, wenn die beiden oben genannten Bedingungen erfüllt sind.
Dies ist eine schwierige Situation. Vielleicht hat man das beste Blatt, vielleicht aber auch nicht. Die Situation ist aber eigentlich ganz einfach. Wenn alle checken, dann checkt man auch. Mit was sollte den jemand mitgehen, wenn man setzen würde? Das einzige mit was Leute mitgehen würden und das man schlagen könnte wäre A7 oder ein Pärchen (aber die wenigsten würden callen).
Wenn man also in dieser Situation ist, muss man zwei Faktoren berücksichtigen: Mit was für Karten würden die Leute mitgehen, welche man auch schlagen kann, und wie hoch ist die Chance, dass jemand ein Drilling hat? Umso höher die Karten in der Mitte sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ein Drilling hat. Wenn man
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auf der Hand hat, dann ist ein AAJ Flop beängstigender als ein J44 Flop. Bei AAJ wäre ich vorsichtiger, während ich bei einem J44 Flop ziemlich aggressiv spielen würde.
Da kommt die Frage auf: Was ist mit "vorsichtig spielen" gemeint? Das heißt, wenn ich zum Beispiel
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auf der Hand habe und jemand setzt bei einem AAJ Flop, dann hat er vielleicht QJ und ich würde ihn callen. Wenn aber jemand setzt, ich calle und ein dritter raised, dann würde ich rausgehen.
Maniacs können ziemlich nervig sein in shorthand Spielen. Das Beste ist einfach mitzugehen und dann zu erhöhen, wenn man ein starkes Blatt hat. Die Folgen sind, dass die Schwankungen beim eigenen Geld zunehmen, aber man langfristig gewinnt. Beispiel: Bei einem $100/$200 Spiel bekam ich
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auf die Hand. Ich setze, ein Spieler geht mit, und ein Maniac am Tisch erhöht. Ich reraise, der Pott wird zum Schluss gecapped und wir schauen uns zu dritt den Flop an. Der Flop bringt
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, der wohl schlechteste Flop den ich mir wünschen konnte. Ich setze, der andere geht raus und der Maniac erhöht. Normaler Weise würde ich rausgehen, aber da der Maniac erhöht hat check-call ich bis zum River. Das End vom Lied war, dass ich gewonnen habe und der Maniac nur
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auf der Hand hatte.
Manchmal, wenn der Gegner einen Flush Draw hat und man selbst topp Paar hat, dann versucht der Gegner nach dem River zu check-raisen. Wenn man glaubt, dass der Gegner einen Flush Draw hatte und die Karte zum Flush kommt, dann sollte man kein Geld verschenken und einfach nur checken. Mathematisch gesehen spart man zwei Big Bets oder vier Small Bets. Nehmen wir an, dass preflop einmal erhöht wurde und nach dem Flop und Turn gab es jeweils ein Bet. Insgesamt hat man also fünf Small Bets gebracht. Wenn man dann in hinterer Position ist, der Gegner vor einem checkt und man auch checkt, dann spart man sich fast die Hälfte des Geldes das man in den Pott legen würde.
• Geh nicht mit jedem Ass mit, wenn bereits jemand den Big Blind gecallt hat. Die Chance ist hoch, dass er entweder bereits ein Pärchen, ein Ass mit einem besseren Kicker oder so was wie KQ hat. Dies Hände dominieren deine Hand, abgesehen von KQ. Außerdem sind all diese Blätter besser in einem 3-way Pott, also folde.
• Spiele nicht in Spielen, die du dir nicht leisten kannst! Die Schwankungen bei shorthanded Spielen können sehr groß sein. Gehe sicher, dass du Bad Beats verkraften kannst und deine Bankroll ein paar Stunden spielen aushält! Du willst ja nicht, dass du mit deinen zwei Assen verlierst und dann kein Geld mehr hast.
• Spiele nicht einfach nur deine Hand. Denke auch darüber nach was deine Gegner denken. Dies ist zwar bei Fixed-Limit nicht so wichtig wie es bei No-Limit Spielen ist, aber du musst darüber nachdenken mit was dein Gegner mitgeht. Glaub auch nicht, dass die anderen die ganze Zeit bluffen, denn meistens tun sie es nicht!