Pokern, Tipps, Tricks - Game Selection
 
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Game Selection
POKER STRATEGIEN

Es bedarf verschiedener Fähigkeiten um beim Poker erfolgreich zu sein. Allgemein kann man drei Fähigkeiten nennen:

Die erste Fähigkeit ist taktisches Denken. Es ist die notwendige Basis für alle Strategien. Beispiele sind Pott Odds und Value Betting. Das sind die Grundkenntnisse die ein Beginner erlernen muss. Besonders für Limit Hold’em sind diese Grundkenntnisse notwendig.

Die zweite Fähigkeit ist psychologisches Einfühlvermögen. Dazu gehören die Fähigkeiten einen Spieler „lesen“ zu können und Tells zu entdecken. Spieler, die sich durch diese Fähigkeiten auszeichnen, können gut ihr eigenes Spiel variieren und ihre Gegner zum tilten bringen. Diese Fähigkeiten sind wichtig für No-Limit Spiele und Live Spiele. Die Medien versuchen besonders solche Fähigkeiten bei Poker Pros hervorzuheben, damit sie so aussehen, als hätten sie ein von Gott gegebenes besonderes Talent. Wenn man aber nicht gerade High-stakes No-Limit spielt, dann ist diese Fähigkeit die unwichtigste der drei Fähigkeiten. In den niedrigeren Limits ist taktisches Denkvermögen viel wichtiger als psychologisches Einfühlvermögen, besonders online! Psychologie spielt beim online Poker eine geringe Rolle. Es ist wichtiger sein Spiel zu spielen und seine Strategie durchzuziehen.

Die dritte Fähigkeit ist die wahrscheinlich am meisten vernachlässigte Fähigkeit: Game Selection. Game Selection ist die Auswahl des richtigen Spiels. Egal wie die sonstigen Fähigkeiten beim Poker sind, wie viel man pro Stunde verdient hängt meisten mehr davon ab wie gut oder wie schlecht die Gegner sind.

Game selection: Der Schlüssel zu High-stakes Poker

Um so höher die Einsätze an den Tischen sind, desto wichtiger ist die Auswahl des richtigen Spiels, des richtigen Tisches, der richtigen Gegner. In den niedrigeren Limits sind fast alle Spiele soft. Ein guter Spieler wird dort an fast an allen Tischen gewinnen und muss deswegen keine Auswahl treffen um erfolgreich zu sein. Seine taktischen Fähigkeiten sind gut genug um keine gezielte Spielauswahl treffen zu müssen. Sobald man aber in höhere Limits steigt, wird die Fähigkeit, das richtige Spiel auswählen zu können, wichtig. Viele Spieler, die in niedrigeren Limits erfolgreich waren, verlieren ihr Geld in den höheren Limits, weil sie das Game-Selection-Konzept nicht verstanden haben.

Wenn man Spiele mit größeren Einsätzen spielt, dann ist es nicht mehr wahrscheinlich das man 99% der Spiele schlagen kann. Mit „schlagen“ ist gemeint, dass man langfristig Gewinn macht und nicht das man jedes Mal gewinnt. Stell dir vor ein Casino bietet zehn Tische mit $5-$10 Fixed Limit Hold’em an. Das Casino hat eine fiktive Regel: Ein Spieler muss erst 5.000 Stunden spielen bevor er sein Geld auszahlen darf. Dadurch stellt das Casino sicher, dass alle Spieler ihre langfristige Gewinn-/Verlust-Rate erreichen. Wenn man eine Gewinn-Rate von 90% hat, dann bedeutet das im unseren Beispiel, dass man an neun von zehn Tischen gewinnt und am zehnten Tische keinen Gewinn macht oder verliert.

Spieler, die erfolgreich $5-$10 No-Limit oder $30-$60 Limit spielen, können nicht einen hohen Prozentsatz der Spiele in ihrem Limit schlagen. Es gibt gewisse Tische, mit bestimmten Personen bei verschiedenen Pokeranbietern, die einfach zu schwer sind. Ein Spieler würde an solchen Tischen einfach langfristig keinen Gewinn machen.

Man stell sich zwei professionelle Pokerspieler vor: Tom & Jerry. Beide sind sehr gute Spieler, doch Tom ist etwas besser als Jerry. Beide haben ein gleich großes Anfangsvermögen und können bis zu einem Limit von $15-$30 spielen. Da wir allwissende Beobachter sind, wissen wir wie die Gewinn-Raten beider Spieler in den verschiedenen Limits sind.

Limit Tom's Gewinn-% Jerry's Gewinn-%
$.50-$1 99% 99%
$1-$2 98% 97%
$2-$4 96% 85%
$3-$6 83% 73%
$5-$10 77% 64%
$10-$20 68% 53%
$15-$30 60% 40%

Wie die meisten Pokerspieler, sind auch Tom und Jerry gierig. Sie sind nur daran interessiert in dem höchsten Limit zu, also $15-$30. Was wird passieren?

Nehmen wir an, beide haben keine Game-Selection-Fähigkeiten und wählen ihre Tische zufällig aus. Tom würde dann sechs von zehn Spielen gewinnen und Jerry nur vier von zehn. Tom würde also langfristig einen leichten Gewinn machen und Jerry würde langfristig all sein Geld verlieren.

Jetzt nehmen wir an, dass Jerry sehr gute Game-Selection-Fähigkeiten hat und weiß, dass er nur 40% der Spiele schlagen kann. 40% ist immer noch ein ziemlich guter Anteil an schlagbaren Spielen. Wenn also Jerry die Fähigkeit hat aus zehn angebotenen Spielen die vier zu identifizieren, die er schlagen kann, dann würde seine Gewinn-Rate 100% betragen. Damit wäre er erfolgreicher als Tom, der immer noch seine Spiele zufällig. Natürlich hat kein Spieler solch gute Game-Selection-Fähigkeiten wie Jerry, d.h. dass er immer das richtige Spiel auswählt. Aber es ist trotzdem korrekt, dass ein schlechterer Kartenspieler mehr Gewinn macht als ein besserer Spieler wenn er nicht zufällig, sondern gezielt seine Tische und seine Gegner auswählt.

Poker ist ein Spiel in dem man seine Fähigkeiten im Vergleich zu seinen Gegnern betrachten muss. Ziel ist es seine Fähigkeiten im Vergleich zu seinen Gegnern zu maximieren. Dies kann man dadurch erreichen, dass man sich weiterbildet oder dadurch, dass man Gegner auswählt die viel schlechter sind als man selbst! Die Identifizierung schlechter Gegner ist vor allem bei hohen Limits wichtig.

Es gibt viele Spieler die in höhere Limits fortschreiten und dieses Konzept nicht nachvollziehen können. Ihr Ego ist oft zu groß und sie denken, dass sie jedes angebotene Spiel schlagen können. Viele von Ihnen wählen sogar ihre Spiele gezielt aus und verschlechtern dadurch ihre Gewinn-Rate im Vergleich dazu wenn sie zufällig gewählt hätten. Sie wollen sich selbst beweisen, dass sie jedes Spiel beherrschen und sitzen oft an Tischen, die voll von Sharks sind. Auch wenn die restlichen Fähigkeiten der Spieler so gut sind wie die der Sharks am Tisch, werden sie auf Grund des Rakes trotzdem verlieren!

Spiele gegen ungelernte Spieler

Ein weiterer kritischer Fehler vieler Spieler ist, dass sie denken, dass sie besser gegen gute als schlechte Spieler abschneiden. Viele werden oft sauer wenn sie einen Bad Beat gegen einen schlechten Spieler einfahren und würden lieber gegen Spieler spielen, die nicht mit [[cards Js 2h]] erhöhen. Dies ist eines der größten Rätsel des Pokers, dass Spieler es bevorzugen gegen gute statt schlechte Spieler zu spielen. Es ist NIE besser gegen gute Spieler zu spielen, wenn man die Möglichkeit hat gegen schlechtere Spieler im gleichen Limit zu spielen. Denkt man darüber logisch nach, so macht es keinen Sinn, dass man gegen gute Spieler mehr Geld gewinnt und gegen schlechte Spieler mehr Geld verliert. Natürlich kann man gegen einen schlechteren Spieler kurzfristig verlieren, aber langfristig gewinnt der bessere Spieler das Geld des schlechteren Spielers!

Fünf fundamentale Gründe, wieso man gegen schlechtere Spieler spielen soll und welche man an einem Spieler identifizieren muss:

1. Nur ungelernte Spieler machen die einfachsten Fehler. Konzepte wie Pot Odds und Starting Hand Selection bringen einem keinen Vorteil gegenüber fähigen Spieler, da sie sie auch beherrschen. Schlechte Spieler machen aber grundlegende Fehler und die bringen mehr Geld ein, als jeder Fehler eines guten Spielers.

2. Ungelernte Spieler setzen selten um den Wert zu steigern. Meistens sind sie entweder viel zu passive oder zu aggressive. Gute Spieler können effektiver den Wert ihres Blattes steigern um den Gewinn zu maximieren.

3. Nur ungelernte Spieler sind bereit Geld auf Blätter zu setzen die keine oder kaum eine Chance haben zu gewinnen. Manche No-Limit Spieler sind bereit ihr ganzes Geld auf ein mittleres Pärchen zu setzen und gehen jede Erhöhung einfach nur mit. Große Erhöhungen mit niedrigen oder mittleren Pärchen mitzugehen ist einer der größten Fehler den Anfänger machen.

4. Fehler von guten Spielern sind nicht so bedeutsam. Der typischste „Fehler“ guter Spieler ist, dass man sie schnell einschätzen kann. Das ist nicht so schlimm bei Limit Hold’em, da es dort am besten ist einfach sein Spiel durchzuziehen. Bei No-Limit Hold’em ist der Vorteil, den ein gelernter Pokerspieler gegenüber einem durchschaubaren, guten Spieler hat, auch nur begrenzt. Selbst wenn man einen Spieler gut einschätzen kann, kann man nicht immer vorhersehen was für Karten ein Spieler hat, besonders nicht beim online Poker. Der Fehler, einschätzbar zu sein, ist nicht so schlimm wie es die grundlegenden Fehler von unerfahrenen Spielern es sind.

5. Leute verwechseln manchmal gute Spieler mit Spielern die zu tight spielen. Wenn jemand ein Blatt wegwirft obwohl die Odds ihm erlauben mitzugehen, dann ist das kein guter Spieler. Solch ein Spieler spielt zu vorsichtig und sollte eher als Fish bezeichnet werden. Zu viele Hände wegzuwerfen macht einfach kein Spaß und darauf sollte es beim Pokern doch auch ankommen: Spaß zu haben! Zu viele Hände zu spielen und sein Glück auszuprobieren macht viel mehr Spaß (auch wenn es unprofitabel ist), weswegen es mehr lose als tight Fish an den Tischen gibt.

Das richtige Spiel finden

Die Kunst des richtigen Spiels Auswählens ist schwer zu meistern. Der wichtigste Tipp ist: Analysiere das Spiel von oben bis unten! Wenn du die wichtigsten Variablen berücksichtigst, die die Profitabilität eines Spieles beeinflussen, dann wirst du die einfachsten Spiele identifizieren können. Fünf wichtige Variablen:

1. Das Limit. Wie oft gewinnst du in diesem Limit? Du solltest nicht in einem Limit spielen das du gerade so schlagen kannst. Fokussiere darauf in einem Limit zu spielen in dem du kontinuierlich Gewinne einfahren kannst.

2. Der Anbieter. Ist es ein Pokeranbieter der für gute Spieler, zum Beispiel PokerStars, oder schlechte Spieler, zum Beispiel Party Poker, bekannt ist. Oft gibt es Gründe dafür wieso manche Pokeranbieter mehr Fische oder Sharks als andere Anbieter haben. Die Pokeranbieter treffen gewisse Maßnahmen um solche oder solchen Spieler anzuziehen und zu halten. Mehr dazu findet ihr in dem Artikel über das Poker Ökosystem (engl.).

3. Die Zeit. Die Zeit ist ein nicht so wichtiger Faktor, da rund um die Uhr Spiele angeboten werden. Trotzdem gibt es online wie offline Zeiten, bei denen es mehr oder weniger Fishs bzw. Sharks an den Tischen gibt. Achtet also darauf.

4. Die Struktur. Beobachte wie ein Tisch zusammengesetzt ist und wie gespielt wird. Ist das Spiel eher locker oder hart wie ein Stein?

5. Die Spieler. Wie groß ist der Anteil der Pros und Anfänger am Tisch? Kennst du vielleicht schon ein paar der Spieler und kannst sie einschätzen? Kannst du vielleicht ein paar Gewinnstrategien aus deinem Wissen über die anderen Spieler ableiten?

Wie man sieht ist es einfacher sein Spiel online als offline auszuwählen, weil man online mehr Informationen bekommt und offline meist mit dem Platz zufrieden sein muss der gerade frei wird. Game Selection ist schwierig bei Turnieren. Bei Sit-N-Go Turnieren kann man manchmal auswählen gegen bekannte Fische zu spielen. Dagegen kann man bei Multi-Table-Turnieren nur auswählen wo man sie spielt, aber nicht wirklich gegen wen man spielt.

Wenn du also online Poker spielen willst, besonders in höheren Limits, dann erkenne wie wichtig das Game-Selection-Konzept ist, lerne es und wende es an! Online werden tausende von Spielen angeboten. Filter die richtigen Spiele aus und attackiere die profitablen Tische.

 
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